Routen- und Zeitplanung

Eine Zeitplanung für ein Vorhaben wie die Arizona Trail Reise aufzustellen, ist im Grunde genommen recht einfach. Wir haben das Maximum an Ferien, welche wir loseisen konnten, eingeplant. Das sind drei Wochen vom 26.09.2014 bis zum 18.10.2014. Das Ziel der Reise ist auch klar.

Wir wollen den gesamten Arizona Trail von Grenze zu Grenze befahren.

Für das Befahren des kompletten Arizona Trails sind drei Wochen eher sportlich. Mehr Ferien ging aber eben einfach nicht. Unser Herr Lehrer musste schon so alle Register ziehen. 🙂

Wir brauchen also jede Minute auf dem Trail. Dazu haben wir versucht, An- und Abreise (Flug / Shuttle zum- und vom Trail) so kurz wie möglich zu halten. Mehr zum Thema Shuttle werde ich in einem weiteren Beitrag verfassen.

Somit sind in unserem Fall vier Eckwerte gegeben:

  • Trail Startdatum (28.09.2014)
  • Trail Startort (Stateline Campground, Grenze Utah/Arizona >>)
  • Trail Enddatum (15.10.2014)
  • Trail Zielort (Grenze Arizona/Mexico >>)

Unter dem Strich ergibt das 18 Tage Biken für 1300 Kilometer. Dies ergibt einen Tagesschnitt von ungefähr 70 Kilometer.

Klingt eigentlich ganz vernünftig und machbar, oder? So einfach ist es dann auch wieder nicht! Denn das sind nur die blanken Zahlen.

Der Arizona Trail ist in 43 Segmente (Passages) aufgeteilt. Entscheidend für eine sinnvolle Planung sind nun folgende Faktoren, welche es zu berücksichtigen gilt:

  • Welche Segmente des Trails sind befahrbar und wo müssen allenfalls Umfahrungen geplant werden? Dies ist beispielsweise für alle „Wilderness Areas“, durch welche der Arizona Trail führt, der Fall.
  • Wie gut „rücken“ die Segmente und Umfahrungen des Arizona Trails? Gemeint ist hier, wie schnell komme ich auf dem Segment voran.
    • Muss ich viele Lauf- oder Tragepassagen absolvieren?
    • Führt das Segment über Trail, Dirtroad oder Strasse?
    • Wie viele Höhenmeter überwindet das Segment?
    • Hat es auf dem Segement Zeitfresser wie Wasserfiltern, Einkaufen,…?
  • Wie ist die konditionelle Verfassung der Teilnehmer? Wie viel Distanz und Höhenmeter sind unter den gegebenen Voraussetzung der oben erwähnten Punkte zu schaffen?
  • Wie schwer ist man unterwegs? Mit wie viel Gepäck sind die Teilnehmer unterwegs? Spätestens bei der Durchquerung des Grand Canyon zu Fuss wird dieses Thema sehr aktuell. Darf doch das Bike während der ganzen Durchquerung zu keinem Zeitpunkt den Boden berühren. Das bedeutet, alles Gepäck inklusive Bike muss getragen werden. 🙁

Die meisten Antworten auf diese Fragen sind in den Büchern, die ich bereits in einem Beitrag empfohlen habe, zu finden. Ohne dieses Wissen ist eine Planung unmöglich. Die konditionellen Fragezeichen müssen vielleicht mit einem Test-Bikepacking herausgefunden werden und einige Fragen zum Gepäck werde ich in weiteren Beiträgen noch Aufgreifen.

Berücksichtigt man all diese Faktoren, ergibt sich in unserem konkreten Fall folgende Detailplanung:AZT_Etappenplan

Diese Planung beinhaltet natürlich nur planbare Ereignisse. Alles Unplanbare wie Wasser/Vorratsprobleme, Defekt, Krankheit, Verletzung, schlechtes Wetter, Erschöpfung, usw sind nicht in die Detailplanung eingeflossen. Treten solche Ereignisse auf, heisst es erfinderisch und flexibel sein. Alles lässt sich nunmal nicht planen. Soll auch nicht, schliesslich ist es ein Abenteuer! 🙂

Ein Gedanke zu „Routen- und Zeitplanung

  1. hello ihr zwei
    bin auch lehrer und habe auch viel zeit. wir wollen euren trip nächstes jahr machen, sind daher sehr gespannt auf eure berichte. sind schon 3 mal von norden nach süden geradelt in den usa. westküste, great divide, sierra cascade. great divide war auch ein super abenteuer!

    see u around

    beat und astrid

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