Big Ditch Training

Für alle, die gedacht haben, es handle sich beim Big Ditch Training um eine neue revolutionäre Trainingsform, muss ich leider enttäuschen. 🙂

Das Gegenteil ist der Fall. Die Methode ist ziemlich alt und die Art und Weise der Ausführung sorgt bei den Mitmenschen im besten Fall für ein Stirnrunzeln.
Mit dem Ausdruck „big ditch“ ist der Grand Canyon gemeint, welcher sich uns sehr prominent und genau quer zur Fahrtrichtung in den Weg stellt. Ein 1700m tiefes und 39km langes – dafür sehr schönes Hindernis. Das Teil zu umfahren oder uns sogar shutteln lassen kam für uns nie in Frage. Also Augen zu und durchfetzen…?
Leider gibt es da ein klitzekleines Problem! Absolutes Bikeverbot innerhalb des Canyons. 🙁

There’s one slight hiccup for AZT bikepackers. The Big Ditch, aka Grand Canyon, presents a bit of an obstacle. It is illegal to ride bikes anywhere in the canyon, and this is aggressively enforced.
So, it is lawful to possess a bike, as long as it is disassembled and the wheels don’t touch the ground.

Dies bedeutet für uns, dass wir unsere Bikes und sämtliches Material durch den Grand Canyon hindurch tragen müssen. Autsch! Am besten, ich fang schon mal an zu trainieren…

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Während das Bild vom Training noch recht unverfänglich aussieht, sind es tatsächlich die inneren Werte, welche zählen. Der unscheinbare Camelback Rucksack an meinem Rücken wiegt 21kg. Ich hab heute mal eine Grand Canyon Durchquerung simuliert und das Ding mit Steinen beladen. So bin auf den Gurnigel, unseren Hausberg und wieder runter gelatscht. Am Schluss ergab das 18km und 1100hm. Dafür hab ich knapp vier Stunden benötigt. Ich kann nur sagen „Üble Sache Malony!“ Das Teil drückt ziemlich krass auf die Schultern. Der Gedanke daran, dass das Teil vermutlich noch schwerer wird und fast doppelt so weit zu tragen ist, lässt mir den Schweiss in die Stirn laufen. Ich muss wohl noch ein paar solche Trips machen…

Update vom 01.09.2014:

Mittlerweile hab ich tatsächlich bereits mehrere solche Big Ditch Trainings in den Beinen oder genauer gesagt auf dem Buckel.

  • Mit 20kg Rucksack auf die Schinige Platte (1550hm)
  • Mit 13kg Rucksack auf das Schilthorn (2200km)
  • Mit 18kg Rucksack auf den Möntschelespitz (1300hm)

Bei den verschiedenen Gewichtsklassen ist der Unterschied riesig. Erstaunlicherweise eben auch zwischen 18kg und 20kg. Zusätzlich ist die Art des Rucksack auch entscheidend. Ich muss möglichst viel Gewicht auf den Hüftgurt verlagern können. Dazu braucht man einen Rucksack, welcher über einen guten Hüftgurt verfügt. Auch Wanderstöcke wirken Wunder bei solchen Unternehmungen. Für eingefleischte Trekkingfüchse ist diese Erkenntnis natürlich nicht neu. Ich habe mit meinem altbewährten Deuter TransAlpine 30l Bikerucksack und meinen ausgelutschten Leki Skitouren-Teleskopstöcken sehr gute Erfahrungen gemacht. Beides werde die ersten drei Tage bis und mit der Grand Canyon Durchquerung verwenden. Danach werde ich auf ein leichteres Rucksackmodell zurückgreifen und ohne Stöcke weiterreisen. Die 18kg sind für meinen Körperbau eine Art Schallmauer. Alles was vom Gewicht her höher ist, schmerzt im Rücken und an den Schultern. Somit gilt für mein Setup ein angepeiltes Gesamtgewicht von 18kg.

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