AZT – Tag 8: Fata Morgana bei den Goldgräbern

Die Dusche und die Nacht im Hotelbett von Payson tat dem Körper und der Seele gut. Bevor es aber Schlafenszeit war, gab es noch einiges zu organisieren. Es stand ja eine grosse Umfahrung des Arizona Trails an, weil der Trail in dieser Passage durch eine Wilderness Area führt und für Mountainbikes verboten ist.

Es werden weitere Umfahrungen folgen, aber dieses ist die Längste. Im Vorfeld hatte ich mich über eine andere Option zur Umfahrung, mitten durch das Buschland der Superstition Mountains schlau gemacht, diese jedoch wegen der langen Schiebepassagen wieder verworfen. So blieb nur der Weg von Payson über die Teerstrasse, gefolgt vom Apache Trail, bei dem es sich nicht um einen Trail handelt, sondern um eine ungeteerte Strasse und zu guterletzt wiederum über ein Teilstück auf dem vielbefahrenen Highway nach Superior. Ihr könnt euch vorstellen dass unser Trailherz bei dieser Aussicht nicht gerade grosse Sprünge machte. Aber was getan werden muss, muss halt eben getan werden. Als dann Kim, die Rezepionistin unseres Hotels das Gefühl hatte, auf dem Highway 87 raus aus Payson sei es viel zu gefährlich für uns und deshalb vorschlug, dass der Hotelshuttle uns doch ein paar Meilen bis zur Wegkreuzung transportieren könnte, sagten wir nicht nein und waren froh, um diese Erleichterung. Der Shuttlefahrer wollte dann natürlich Bares sehen, aber das war uns auch recht. So kam es also, dass unsere heutige Etappe frühmorgens im Shuttlebus startete. Vom Teerstrasse raspeln will ich hier nicht berichten. Interessant war aber besagter Apache Trail. Dieser führt auf Sandpiste vom Roosevelt Reservoir an schönen Stauseen vorbei in Richtung Phoenix. Die Seen wirken dabei wie Fata Morganas im staubtrockenen und mit mannshohen Kakteen versehenen Umland. Die Strasse windet sich pausenlos durch Schluchten hoch nur um anschliessend gleich wieder abzufallen. So geht das stundenlang. Die Aussicht war aber immer toll und einige Pickupfahrer schafften es sogar zu überholen ohne dass wir danach Sand zwischen den Zähnen hatten. Leider eben nur einige, darum musste zur Halbzeit und gleichzeitigem Ende der ungeteerten Piste ein Bad im Stausee her! Das Wasser war herrlich und kühlend, denn mittlerweile betrug die Aussentemperatur 37 Grad. Kein Kunststück, denn wir befanden uns nunmehr auf 500 Metern über Meer. Seit dem Grand Canyon hatten wir fast 2000 Höhenmeter verloren. Nach dem Mittagsrast ging es erst noch hübsch weiter nun eben der Teerstrasse folgend und vorbei an Goldgräberstädtchen mit Saloons und Goldminen bis wir Apache Junction erreichten. Der Rest der Etappe ist schnell erzählt. Es wurde immer heisser und die stetig steigende Teerstrasse zum Etappenziel in Superior kochte uns wie ein Backofen. Einmal hielt ich direkt auf ein Mc Donalds Schild zu nur um zu merken, dass da gar kein Lokal war sondern eben nur dieses Schild, welches regungslos die Meldung verbreitete, dass besagter Mc Donalds in 30 Meilen käme. An dieser Stelle nicht lachen bitte…es war wirklich hart! Diese Etappe brauchte Körner und die galt es wieder aufzufüllen. Darum sind wir seit der Ankunft eigentlich nur noch am Essen. Morgen gehts wieder auf dem Arizona Trail weiter. Ä Guete wünscht Mat

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3 Gedanken zu „AZT – Tag 8: Fata Morgana bei den Goldgräbern

  1. Ihr kämpft mit Sand und hohen Temperaturen, wir in der türkischen Ägäis mit viiiiil Wind und hohen Wellen! Genug H2O und Hirzebeständigkeit! LG Heidi

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