Bikepacking Schweizer Uralpen: Tourinfo

Es ist also wieder soweit. Am 04.07.2020 brechen wir zu einem neuen Bikepacking-Abenteuer auf. Unser Plan A ist, wie kann es anders sein, dem Coronavirus zum Opfer gefallen aber Plan B klingt eigentlich auch spannend!

Zielgebiet:

Als Uralpen-Formation wurde in der traditionellen Einteilung der Alpen die Hauptgebirgsstöcke der sämtlichen Alpen bezeichnet. Damit könnt ihr nichts anfangen? Gut, ich auch nicht! Aber die folgende Karte zeigt es deutlicher…

Karte von 1811

Genau in diesem Zug der Uralpen-Formation verläuft unsere Bikepacking Route. Wir befahren also den ältesten Teil der Alpen!

Streckenübersicht:

Streckendaten: 540km / 21’000hm

Unsere geplante Strecke in rot
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Bikepacking Barre des Écrins: Tag 6 – Sprint Royale

Wie bei längeren Rundfahrten in Frankreich üblich, startete die Schlussetappe mit einer neutralisierten Startphase und endete mit einem Sprint Royale.

Die kühle Nacht, das tropfnasse Zelt und das fehlende Essen trieben uns schneller aufs Bike als üblich. Wir wollten ein wenig weiter talaufwärts fahren und hofften, dass ein Refuge geöffnet habe und wir dort ein Petit Déjeuner kriegen würden.

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Bikepacking Barre des Écrins: Tag 5 – Zäh-flüssig

Lieber zäh oder flüssig? Oder gar zähflüssig? Auszuwählen gabs bei uns nichts, doch von zäh bis flüssig stand heute alles gleich mehrfach auf der Menükarte.

Nach unserem gestrigen Glückstag waren wir gespannt, was sich all die Trail-, Küchen- Wetter und Defekthexen heute für uns ausgedacht hatten.

Die Nacht war flüssig verlaufen, und am frühen Morgen erwies sich lediglich Mat’s Suche nach seinen Handschuhen als zähe Angelegenheit.

Frohen Mutes machten wir uns danach mit voll geschlagenen Bäuchen auf in den ersten Anstieg, der eigentlich noch gestern Abend auf dem Programm gestanden hätte. Schon nach wenigen Minuten war klar, dass die Verdauung unseres Frühstücks heute ebenso zäh wie die zahlreichen, extrem steilen Rampen waren. Welche dummerweise auch noch grundsätzlich fahrbar waren.

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Bikepacking Barre des Écrins: Tag 4 – Der Glückstag

Gestern Abend hatten es die bösen Geister nochmals kurz probiert.

Wir wollten unsere Kleider waschen lassen in einer Wäscherei. Kein Luxus, nach drei Tagen, wie wir fanden. Fanden die von der Wäscherei auch. Und wenn wir zwei Minuten früher da gewesen wären, hätten sie unsere stinkigen Velokleider auch gewaschen.

Tant pis. Seither reiten wir auf der Glückswelle!

Das begann damit, dass wir unsere Kleider heute Morgen auf wundersame Art gewaschen vorfanden. Und endete damit, dass wir jetzt einfach dasitzen und aufs Nachtessen warten können.

Aber wie immer schön der Reihe nach:

Mit den Kleidern, die uns die Servierdüse des Hotels über Nacht gratis gewaschen hatte, ging’s zügig los. Besonders zügig, weil zufälligerweise zwei Bergbahnen liefen und noch zufälligererweise auch grad uns inkl. den Bikes hoch transportierten und so die ersten 800hm Aufstieg in 10 Minuten geschafft waren. Auch der Regen, der eine halbe Stunde vorher nieder geprasselt war – weg gezaubert!

Vorerst ging’s weiter zum Col de Freissinière. „Bikepacking Barre des Écrins: Tag 4 – Der Glückstag“ weiterlesen

Bikepacking Barre des Écrins: Tag 3 – Tour de faim

Da die französischen Trailgötter heute in Spendierlaune waren, verdarben uns dafür alle Köche der Region gehörig den Brei. Vermutlich eine Retourkutsche dafür, dass wir vor zwei Tagen den „Assiette randonneur“ mit wahlweise 8 oder 12 frischen Schnecken aus dem Burgund, den man uns wärmstens empfohlen hatte, nicht goutierten.

Aber schön der Reihe nach.

Wie gewohnt begann die heutige Etappe bereits gestern Nacht. Als wir nämlich unser 400-Gramm-Zweierzelt aufstellen wollten, fehlte eine Zeltstange. Der aufmerksamen Leserschaft war gestern wohl nicht entgangen, dass auf einem Foto eine seltsame Antenne aus Danis Rucksack ragte. „Bikepacking Barre des Écrins: Tag 3 – Tour de faim“ weiterlesen

Bikepacking Barre des Écrins: Tag 2 – Bremsen bergauf

Erste Staffel, zweite Folge: „Meinen täglichen Schweinehund gib mir heute“.

Genau genommen begann die heutige Etappe bereits gestern Abend. Im Schlafsack. Wir wollten den lauen Sommerabend nutzen, um unter freiem Sternenhimmel die Nacht ohne Zelt zu verbringen. Die Pizza war fein, das Bad erfrischend, die vielen Belgier nett und der Himmel klar. Dösend lagen wir auf unseren Ultraleichtmatratzen, als es plötzlich zu rauschen begann. Dicke Tropfen prasselten auf uns herab. So viel explosive Schnellkraft um Mitternacht hätten wir von uns nicht erwartet. Samt unseren Bikes flüchteten wir uns in einen unbenutzten Aufenthaltsraum. Mobilhome zum Zeltplatzpreis. Die Nervosität der belgischen Rennradfahrer morgens um fünf war zwar hör- und spürbar, aber definitiv erträglich. Als die abgezogen waren, machten wir uns auf ins Dorf zum Petit Déjeuner. „Bikepacking Barre des Écrins: Tag 2 – Bremsen bergauf“ weiterlesen

Bikepacking Barre des Écrins: Tag 1 – „Biss“ ans Ende der Etappe

So nun ging es also in Villar d‘Arene los. Der ursprungliche Startort zu unserer Tour, Bourg d‘Oisans unterhalb der Alp d‘Huez war dermassen von Radfahrern überflutet, dass schlicht keine Unterkunft mehr zu finden war. Morgen startet die „Marmotte“ ein Radrennen mit über 2000 Teilnehmern. So wichen wir eben nach Villar d‘Arene aus und begannen heute mit dem eigentlich letzten Tag unserer Rundtour. Schon die Hinfahrt war ein Geduldsspiel. Kaum am Genfersee angekommen begann der Stau und dieser zog sich durch bis nach dem Zoll. Aber auch in Frankreich ging es nur sehr schleppend weiter. Unser Navi war dermassen verzweifelt, dass es uns schliesslich vie Col du Telegraphe und Col du Galibier ins Ziel führte. Die berühmten Tour de France Pässe hatten wir also bereits hinter uns. Nicht in den Beinen sondern im Motor!Als wir heute Morgen also unsere Bikes bepackt hatten und das Morgenessen in unseren Bäuchen gelandet war, fuhren wir los.

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Bikepacking Barre des Écrins: Tourinfo

Es ist also wieder soweit. Am 05.07.2019 brechen wir zu einem neuen Bikepacking-Abenteuer auf. Unser Plan A ist den üppigen Schneehöhen in den Alpen zum Opfer gefallen aber Plan B ist nicht minder spannend!

Zielgebiet:

Die Barre des Écrins ist der höchste Gipfel der als Écrins-Massiv, Les Écrins oder Pelvoux-Massiv bezeichneten Gebirgsgruppe in den französischen Dauphiné-Alpen. Mit einer Höhe von 4102 m ist sie nicht nur der südlichste und westlichste Viertausender der Alpen, sondern einer der prominentesten und dominantesten Gipfel im gesamten Alpenraum. Erst in mehr als 100 km Entfernung werden im Montblanc-Massiv größere Höhen erreicht; die Schartenhöhe – gemessen über den Col du Lautaret – beträgt mehr als 2000 Meter. Damit liegt sie in Bezug auf Dominanz und Prominenz an 3. bzw. 12. Stelle im gesamten Alpenraum. Die Barre ist zugleich die höchste Erhebung inmitten des 1973 gegründeten Nationalparks Écrins südlich des Skiorts La Grave.

Gut, wir werden jetzt nicht einen Viertausender per Bike besteigen und auch die Kernzone des Nationalpark ist leider für uns Mountainbiker bis auf ganz wenige Ausnahmen tabu. Vielmehr soll eine Umrundung des Nationalparks unser gestecktes Ziel sein.

Lac noir – Parc national des Ecrins
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Bikepacking Trans Jura: Tag 4

Wie jeden Tag weckte mich der Wecker um Punkt sechs Uhr. Danach ging es ans Zusammenkramen der sieben Sachen und dann zu Frühstück, welches ich zum ersten mal, seit ich im Jura unterwegs bin, auf halb sieben runterhandeln konnte.

Der nette Wanderer aus Salzburg, welcher neben mir der einzige Gast im Hotel war, wollte noch etwas länger schlafen. Wir hatten gestern Abend zusammen gegessen und nette Gespräche geführt. Er wandert auf verschiedenen Teilen des Europäischer Fernwanderweg E4, zu welchem auch dieser Teil im Jura gehört. Ein wirklich freundlicher Zeitgenosse! 

Komplett abfahrtsbereit  machte mich also allein auf ins Restaurant.

Beim Vorbeigehen noch ein kurzer Blick aus dem Fenster…
Huch es pisst! Üble Sache Maloney!!!

Zum Glück war das momentan eher ein Nieseln und ich spekulierte, dass dies einfach noch der Rest vom Regenfass für die Nacht war. Als ich kurze Zeit später dann losfuhr, hatte der Regen tatsächlich aufgehört, der Himmel blieb jedoch tiefschwarz. Ehrlich gesagt spielte das auch nicht wirklich eine grosse Rolle.

Vom total vollgetränkten Boden regnete es sowieso nach oben zum Fahrer. Und klar, gerade jetzt kamen die besonders saftigen Wiesen! 

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Bikepacking Trans Jura: Tag 3

Heute bin ich etwas früher dran mit schreiben. Ich wäre zwar gerne noch etwas weiter gefahren, aber oben auf der Krete war mir das dann doch ein zu heikles Unterfangen.

Nach wie vor hat hier Petrus das Sagen, wann fertig ist und wann nicht!

Der Wecker um sechs Uhr morgens erlöste mich aus einem unruhigen Schlaf. Immerhin hatte sich das Mördergewitter, welches die halbe Nacht an meinem Stall rüttelte, aufgelöst. Trotzdem schwante mir übles, wenn ich an die vielen Wiesen dachte, welche es wohl auch heute zu queren galt. Kurz vor sieben hatte ich meine sieben Sachen gepackt und es konnte losgehen, mitten durch das hohe Gras. Von Weitem waren jeweils die gelben Wegweiser als Anhaltspunkt zu sehen.

Bereits nach dreissig Sekunden Fahrzeit war ich bis zu den Oberschenkeln klitschnass!

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