Bikepacking Abruzzen: Tag 1

Der Djoker schlägt zu

Wie die gut informierten Leser bestimmt schon wissen, wurde Mat im Frühjahr von der Verletzungshexe heimgesucht. Um sein lädiertes Schlüsselbein zu schonen, hat er an der Sattelstütze einen kleinen Packträger in Form eines Tennisschlägers montiert, worauf er seine Schlafutensilien transportiert. Genannt Djoker. Getestet in den Vogesen.
Nun, auch unser RF musste schon feststellen, dass Roland Garros nicht Wimbledon, Vogesen nicht Abruzzen sind. Und dass der Djoker gnadenlos Zuschlägen kann, wenn sich ihm eine Gelegenheit bietet.

Nachdem wir von unserem Nachtlager oberhalb Ovindolis bei starkem Wind und bedrohlich schwarzen Wolken aufgebrochen und uns zum 2348m hohen Monte Sirente hoch gekämpft hatten, folgte eine ziemlich steile und technisch schwierige Abfahrt.

Djokers Stunde.

Als Mat mit seiner rechten Pedale an einem Stein anhängte flog er in hohem Bogen talabwärts. Djoker hatte zuverlässig verhindert, dass er noch den Notausgang nehmen konnte. Eine stark geschwollene Kniekehle war die schmerzhafte, Djokers Verbannung an den Rucksack eine weitere Folge. Dass Dani in der Folge ebenfalls einen Sturz und eine dicke „Tomate“ am Oberschenkel zu verzeichnen hatte, schreiben wir ebenfalls Djoker zu. 😊
Die Abfahrt wurde in der Folge sehr spaßig, das Wetter weniger. In einer Hütte konnten wir schließlich unsere Siebensachen trocknen und essen, bevor es weiter nach L’Aquila ging. Die Folgen des verheerenden Erdbebens sind noch überall sichtbar. Rund 700hm weiter oben haben wir nun ein friedliches Plätzchen für unser Nachtlager gefunden und lecken unsere Wunden, um morgen zum nächsten Abenteuer aufzubrechen.

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Djoker binden wir zur Strafe wieder an der Sattelstütze an und ziehen ihm die orangen Skiriemli noch etwas enger um den Hals.