Bikepacking Abruzzen: Tag 5

Der Imperatore lässt seine Muskeln spielen

Der Gran Sasso ist mit seinen 2912m der höchste Berg der Apennin-Halbinsel und besonders von der Ostseite, unserem heutigen Startort, sehr eindrucksvoll, wenn er sich nicht gerade mit Wolken kleidet…😉


Auf seiner Nordseite befindet sich der südlichste Gletscher Europas. Er geht ins ca. 2200m hohe Karstgebirge des Campo Imperatore über, wo Mussolini 1943 festgehalten wurde, bevor die SS ihn befreite.
So viel zu den Fakten.

Es war schon beim Start heute Morgen klar, dass der Imperatore seinen Tribut von uns fordern würde.

Kaum waren wir im letzten Bergdorf vor dem ersten großen Anstieg angelangt, schickte der Imperatore seine Hirtenhunde los. Einer davon erwischte Mats Wade.

Als die Blessur verarztet war, begann ein RICHTIG brutaler Aufstieg. Wir gaben, was wir hatten, und der heiße Atem des Imperatore machte uns das Leben zusätzlich schwer.


Natürlich durfte auch das bekannte Stachel-Dornen-Beiss-Gestrüpp nicht fehlen, ebenso Imperatores Geschwader von Kamikaze-Stechmücken und anderem fliegenden Ungeziefer.

Je näher wir uns dem Gran Sasso kamen, desto mehr Register zog unser Widersacher. Nebel, knöcheltiefer Schotter, schwarze Gewitterwolken, dünne Luft… und die Buckelhexe.



Als wir uns dann, nach sechs Stunden Aufstieg und literweise Schweiss – endlich in Imperatores Wohnzimmer durchgekämpft hatten, sorgte er in der Abfahrt dafür, dass es nach Überschlägen nun 1:1 zwischen Mat und Dani steht.

Zum Glück blieben sowohl Dani als auch sein Bike fahrtüchtig!

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Ein paar weitere fiese Anstiege, aggressive Hirtenhunde und tiefschottrige Anstiege später erreichten wir aber doch – wenn auch recht gezeichnet von den Auseinandersetzungen mit dem Imperatore – das immer noch schwer gezeichnete Castel del Monte.


Hier in der Nähe werden wir beim Eindunkeln vermutlich auch zum zweitletzten mal unsere 500-Gramm-Luxuswohnung beziehen.

Ciao a tutti,

Mat e Dani