Bikepacking Abruzzen: Tag 2

Erst- oder Letztbefahrung?

Bikepacking bedeutet in erster Linie den Kampf gegen die Unbillen des Wetters, der Wegsuche und des Inneren Schweinehundes.

Heute war ein ziemlich erlebnisreicher Tag…

Er startete 700hm oberhalb L’Aquilas bei ziemlich warmen Bedingungen mit einem Aufstieg auf einem Schotterweg.

Oben angekommen, war erstmals Trailsuche angesagt. Nach einigem Hin- und Herfahren entschieden wir uns für eine knapp sichtbare Wegspur bergab durch kratzige Macchia, bissige Brennnesseln, dichten Wald und von Hirtenhunden bewachten Mutterkuh-Herden. Ob wir wohl die ersten oder die letzten waren, die diesen Trail befahren haben?

Endlich am Talboden angekommen, folgte ein extrem kräfteraubender Aufstieg bei gefühlten 40 Grad Hitze über den Monte Lenca.

Oben angekommen, würden wir von Donnergrollen und bedrohlichen Gewitterwolken begrüßt. Nix wie weg hier! Doch wie weiter? Nach längerem Suchen fanden wir auch von diesem Berg einen zuverlässig zugewachsenen, seit langer Zeit nie mehr begangenen und unmarkierten Trail ins Tal.

Ab Ortolano ging’s gemütlich auf einem Bergsträsschen hoch zum Lago di Compotosto.

Dachten wir. Denn plötzlich fehlte ein Stück der Straße. Es musste vor einiger Zeit ins Tal gestürzt sein…

Also weiter zu Fuß durch den Urwald.

Nach dem See noch ein Trail, und… Leider erwischte uns das Gewitter doch noch. Auf dem Trail. Nicht weiter erwähnenswert, wäre da nicht „La Terra Abruzzese“. Erde, die sich in extrem klebrigen Lehm verwandelt und das Bike funktionsuntüchtig und bleischwer macht. Steine, die glitschig wie Eisflächen werden.

An einer Tankstelle gelang es uns schließlich, unsere arg geplagten Packesel wieder zum fahren zu bewegen.

Und jetzt?

Mit einer Pizza im Magen harren wir auf einem weiteren herrlichen Zeltplätzli der Dinge, die uns morgen erwarten werden.

One more thing: Der Djoker ist heute Nachmittag auf dem Lehmkleistertrail seinen schweren gestrigen Verletzungen erlegen.

RIP Djoker, go Roger!