Bikepacking Mercantour Tag 7: Veloprüefig all‘ Italiana

Heute stand die Rückkehr nach Italien und somit unsere Schlussetappe der diesjährigen MercanTour auf dem Programm. Nach der gestrigen Mammutetappe liessen wir es heute etwas gemütlicher angehen und langten am grosszügigen Frühstücksbuffet kräftig zu.

Als wir die Bremsbeläge gewechselt und das Grand Déjeuner verdaut hatten, pedalten wir bei Kaiserwetter auf der Passstrasse zum Col de la Lombarde.

Oben angekommen, folgten wir dem Trail, der genau auf der Stattsgrenze zu Italien über den Grat führte. Immer auf und ab, aber gut fahrbar.

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Bikepacking Mercantour Tag 6: Vom Trampo-lit über die Todesbisse zum Mörderaufstieg

Heute stand uns die Königsetappe bevor. Und das am Nationalfeiertag der Franzosen. Sie sollte halten, was sie grossmundig versprochen hatte.

Es begann bereits vor dem Start.

Aufmerksamen Leser(innen) dürfte nicht entgangen sein, dass wir gestern zwar ausgiebig unsere Hungeretappe erläutert, aber kein Wort über die Unterkunft verloren hatten. Die stand nämlich zum Zeitpunkt des Blogeintrags noch gar nicht fest. Klar war uns lediglich, dass wir diesmal kein festes Dach über dem Kopf haben würden. Wir verbrachten deshalb den Abend auf der Terasse der geschlossenen Auberge mit Blog schreiben, Stretching und ein wenig dolce far niente. Unser Plan war, beim Eindunkeln unterhalb der Herberge auf einem Kunstrasen unsere Schlafsäcke auszubreiten.

Leider hatten wir die Rechnung ohne den Gemeindepräsidenten der 25-Seelen-Gemeinde gemacht. Wild gestikulierend und fluchend jagte er uns zum Teufel! Was uns eigentlich einfalle, uns ohne Erlaubnis der Eigentümer auf Privatgrund aufzuhalten?!?

Wir fanden dann aber auf dem lokalen Spielplatz ein ideales Nachtlager. Auf dem grossen Trampolin brauchten wir weder Zelt noch Mätteli.

Bitte nicht bewegen, sonst schaukelt‘s!
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Bikepacking Mercantour Tag 5: Tour de Faim 2.0

Ein Frühstück wie heute hatten wir auf unserer MercanTour noch nie geniessen können. Von Rührei über Pancakes zu Vanilleschnecken – alles, was das Bikepacker-Herz sich wünschen konnte.

Frühstück der Superlative im „le blanche neige“

Etwas vom Schöneren während eines Bikepackingtrips ist ja, dass man hemmungslos einfach alles essen kann, worauf man Lust hat. Egal was, egal wieviel. Alles wird vom Körper verwertet und in Vortrieb umgesetzt.

Nun, wir sollten im Laufe der Etappe noch ein paar mal an unser Frühstück erinnert werden.

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Bikepacking Mercantour Tag 4: Vom Traumberg über den Glücksberg nach Valberg

Nachdem wir gestern geschlagene zwei Stunden vor dem Hotel gewartet hatten, bis der Wirt seine Siesta beendet und sich unser erbarmt hatte, ging es heute eher früh los. Natürlich nicht, ohne ein weiteres Mal unsere Reifen zu pumpen. Was mit der kleinen Notpumpe nicht ganz idiotensicher und auch ziemlich anstrengend ist.

Dermassen aufgewärmt starteten wir gleich zügig in den ersten langen Anstieg des Tages. Immer hart an der Mercantour-Parkgrenze ging es während 16 Kilometern mehrheitlich auf Singletrails ständig bergauf. Tönt nicht nach besonders viel. Kann aber je nach Untergrund und Steilheit extrem anspruchsvoll werden.

Nun, es war anstrengend, aber auch wunderschön. Zuoberst angekommen, tat sich vor unseren Augen ein riesiges Plateau auf und der Mercantour zeigte sich von seiner allerschönsten Seite.

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Bikepacking Mercantour Tag 3: Das Comeback der Hexen

Wir hatten gut geschlafen in unserer 50€ Unterkunft und vorderhand auch keine Flöhe, Wanzen oder Affenpocken aufgelesen.

Nach der obligaten Croissant-Baguette-Diät schauten wir noch kurz bei unseren Bikes vorbei.

Zwei Platte Hinterreifen hatte uns die Defekthexe über Nacht beschert.

Doch statt uns gegenseitig zu beschimpfen und anschliessend auf dem Trail abzuschiessen, konterten wir die Hexe nach Lehrbuch aus.

Mats Hinterrad war schnell geflickt. Bei Dani entschieden wir uns für eine aufwändige Suche nach der Ursache des Luftverlustes. Rad ausbauen, Schlauch ins Wasserbad und dann SBG-> suchen bis gefunden.

Leider fanden wir trotz intensiver Suche kein Loch und bauten den Schlauch wieder ein. Noch kurz Zähne putzen und los ging’s…eigentlich!

Wenn nicht die Defekthexe unsere kurze Abwesenheit für eine erneute Attacke auf Danis Hinterrad genutzt hätte. Also alles von vorne!

Nun ja, es sollte der letzte Defekt für heute gewesen sein….

Was allerdings nicht bedeutete, dass uns die Hexen fortan in Ruhe liessen.

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Bikepacking Mercantour Tag 2: Zwei Pfadfinder zwischen Hirtenhunden, Hitzeschlag und Hammertrails

Nachdem wir gestern Abend wider Erwarten mit einem feinen und grossen Raclette verköstigt wurden, ging’s heute nach Baguette, Croissant und Pneus pumpen gleich wieder obsi zum Col de la Couillole und weiter zum höchsten Punkt des Skigebiets von Roubion. Wir hatten ja bei der Talstation des Sesselliftes übernachtet.

Unser eingezeichneter Trail erschien uns da aber etwas gar gewagt, weshalb wir einen von drei möglichen Biketrails wählten, die direkt ins Tal führten.

Gut, eher führen sollten…

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Bikepacking Mercantour Tag 1: Garstiger Empfang mit dreifachem Booster

Ja, wir hätten in Bella Italia bleiben können. Dolce Vita, Pizza&Gelato. Ja, es wär schöner im nur 50km entfernten Nizza am Strand zu liegen. Und ja, wir hatten Pneus montiert, die wir noch nie auf einen solchen Trip mitgenommen hatten.

Aber dass der Empfang durch les bleus dermassen garstig sein würde, hätten wir dann doch nicht erwartet.

Der Start bei den gewohnt freundlichen Italienern war gut. Sehr gut sogar. Der Seniorchef unseres Albergos chauffierte uns mit Mats Caddy zu unserem Start auf den Passo St. Anna. Das sparte Zeit, Kraft und Geld. Und weil der Fahrstil des Rentners für schweizerische Verhältnisse ziemlich sportlich war, brauchten wir auch keine Aufwärmübungen am Start. Wir hatten beide bereits ziemlich geschwitzt.

Auf dem Bike ging’s dann auch gleich ziemlich zur Sache. Steil, ruppig und lose war der Untergrund.

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Bikepacking Mercantour: Tourinfo

Es ist also wieder soweit. Am 09.07.2022 brechen wir zu einem neuen Bikepacking-Abenteuer auf. Wir besuchen ein Gebiet, welches bis 1947 der italienischen Krone gehörte und zu dieser Zeit dem König als Jagdrevier diente. Heute darf sich dort auch das Volk verlustieren und das Jagen ist unabhängig von Titeln und Status natürlich für alle verboten.

Wir wollen aber ja bekanntlich nicht zur Jagd, sondern uns mit Mountainbike und Gepäck fortbewegen…

Zielgebiet:

Der Nationalpark Mercantour (französisch Parc national du Mercantour) liegt in den französischen Seealpen und erstreckt sich über die Départements Alpes-Maritimes und Alpes-de-Haute-Provence in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Er umfasst große Teile der Vallée de l’Ubaye, Vallée de la Tinée, Vallée du Var, Vallée de la Vésubie und Vallée de la Roya. Der Nationalpark ist nach dem gleichnamigen Gebirgsmassiv benannt.

Die höchste Erhebung ist die Cime du Gélas (3143 m), weitere sechs Gipfel übersteigen 3000 Meter, darunter mit dem Mont Clapier (3045 m) der südlichste Dreitausender der Alpen.

In der besonders geschützten und unbewohnten Kernzone von 68.500 Hektar ist auch das Biken untersagt. Deshalb halten wir uns in der näheren Umgebung des Parks auf.

Der Lac d’Allos (Blick vom Mont Pelat) ist mit 2230m der höchstgelegene natürliche See in Europa
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