Es gibt Tage, da läuft es einfach. Heute war so ein Tag. Schon das Frühstück war erste Sahne, und vorher schon das Bett! Oh ja, das Bett…
Über französische Betten könnte man wohl einen eigenen Bericht verfassen.
Und so lief es auch auf der heutigen Etappe. Ein nicht allzu steiles Strässchen wand sich von Beginn weg charmant bergan, bis auf einen Hügelzug und gab ab und an fantastische Blicke auf die Seenlandschaft unter uns frei.
Über den Rücken verlief der Trans Verdon noch kurz auf einem breiten Strässchen, bevor er in den ersten Trail einbog.
Das Gelände erinnerte mich stark an die Biketrails von Giverola.
Die Abfahrt endete fast ganz unten am See und so mussten wir, um nach Castellane zu kommen, halt noch einmal in die kleinen Gänge schalten und mächtig strampeln.
Im Aufstieg gab es allerhand zu sehen. Erst erweckte die ganz schwarze Erde unser Interesse und kurz danach fühlten wir uns von einem übergrossen König beobachtet, welcher auf uns kleine, radelnde Wichte hinabschaute.
Im malerischen Castellane stärkten wir uns zur Mittagszeit mit Kaffee und Kuchen. Wir konnten noch einmal einen Blick auf unseren ständigen Begleiter, den Verdonfluss werfen, bevor sich dieser in die gleichnamige Schlucht hinabstürzt.
Der Fluss hat es schön! Er kann easy durch die Schlucht chillen, während wir oben herum müssen. Genau das stand nun an. Aber eben… „läuft!“
Ich war ja schon vom ersten Teil der heutigen Etappe sehr angetan, aber was nun folgte, war der Hammer.
Ich geb’s zu! Ich hatte ja sowieso gemeint, nur die ersten zwei Tage dieser Tour seien wirklich interessant und danach kämen nur noch Forststrassen. Diesbezüglich wurde ich vom Trans Verdon ganz klar eines Besseren belehrt!
Erst wieder auf einem netten Strässchen bergauf, jedoch bald auf schmalem Weglein, erklommen wir Meter für Meter.
Die Aussicht war dabei immer spektakulär. Und wie auf der gesammten bisherigen Reise, trafen wir praktisch keine Menschenseele, ausser wir passierten ausnahmsweise einmal ein Dörfchen.
Über diese Lücke im Bild oben mussten wir heute noch…
Ein kurzes Wasser auffüllen, dann ging das Klettern weiter. Der Karrweg wurde dabei immer steiniger…
Dann erreichten wir endlich den höchsten Punkt des Übergangs. Zeit für ein Zvieri und für das Studium der Hinweisschilder für Biker.
Zwipf hatten wir heute genügend. Hungern wie gestern passiert uns hoffentlich nicht mehr so schnell…
Die darauf folgende Abfahrt war die erste der Reise, welche nicht auf einem Trail stattfand. Umso schneller erreichten wir Rougon, unserem eigentlichen Etappenziel. Bereits von oben sah das Dörfchen hübsch aus.
Wir gönnten uns ein Kaffee und überlegten, was nun zu tun sei.
So kaputt wie der Vierbeiner vor dem Kaffee waren wir glücklicherweise noch nicht!
Es war erst drei Uhr am Nachmittag und wir hatten eigentlich keine Reservation getätigt. Somit waren wir frei, noch eine Stunde weiter zu fahren,bis ins nächste Dorf namens La Palud. Das taten wir dann auch.
In La Palud fanden wir Unterkunft in einer lieblichen Auberge. Sobald die Sonne hinter den Bergen herabsinkt, wird es kühl. Daher waren wir froh, schnell eine Bleibe gefunden zu haben.
Für Morgen war ursprünglich einmal Regen angesagt. Mit ein Grund, warum wir heute noch ein Stück angehängt haben.
Mittlerweile ist jedoch von der Regenprognose zu Beginn der Woche noch eine Bewölkung übrig geblieben, aber man weiss ja nie…
Der Morgige Tag wird sicherlich wieder mit spannenden Geschichten aufwarten. Wir hoffen, dass es wieder „läuft“, dass wir trocken bleiben und wünschen allen Lesern einen schönen Abend.
Gruz mat und sabe