Bikepacking Lake Tahoe: Tag 12

Wir zügeln in die Stadt

Wir wussten, dass uns heute nochmals eine harte Etappe bevorstehen würde. Aber etwas einfacher hatten wir uns das ganze schon vorgestellt. Nachdem wir uns nochmals nach allen Regeln der einheimischen Essenskultur verpflegt hatten, machten wir uns bei bereits großer Hitze mit unseren Bikes auf zur letzten Abfahrt mit Ziel Enterprise Autovermietung.

 „Sorry, sold out, no car for you“, lautete die etwas überraschende Antwort vom Mann hinter dem Computerbildschirm. 

Zum Glück hatte auch noch die Konkurrenz von Hertz eine Filiale in Auburn. Dachten wir.

Da angekommen, stellte sich heraus, dass diese nicht mehr existierte. 

Naja, zum Glück gibt’s Google Maps, welche uns zum dritten Autovermieter lotste. Dachten wir. 

Dort angekommen, stellte sich heraus, dass auch dieser Anbieter komplett ausverkauft war und uns kein Auto anbieten konnte.

Leicht angesäuert kämpften wir uns bei mittlerweile 40 Grad den Hügel rauf zurück ins Hotel. 

Dort angekommen, mussten wir unser Hotelzimmer räumen. 

Die Bikekisten und Kleider konnten wir glücklicherweise in der Werkstatt des Hausabwarts einstellen. Er war es denn auch, der uns den entscheidenden Tipp geben sollte.

Wir checkten nochmals die Lage per Internet, fragten die Frau an der Hotelrezeption. 

Kein Mietauto, kein Shuttle, kein Bus, kein Privater, der uns mit unseren Bikes und Transportkisten nach San Francisco fahren konnte oder wollte.

Wir beschlossen, nochmals beim Bikeshop vorbei zu gehen, der uns am Starttag den Wechsel verkauft hatte. Bei diesem Preis müsste eigentlich auch noch eine Beratung betreffend Shuttle inklusive sein. Dachten wir. 

Man muss es ihm lassen, der Mechaniker gab sich alle Mühe. 😂

Per UBER nach Sacramento, von dort per Bus nach SF Mainstation, von da per Taxi zum Flughafen. Oder mit der Kiste auf dem Lenker zum nächsten Bahnhof fahren, wo anscheinend einmal täglich ein Zug nach SF verkehrt. Am Schluss scheiterte alles an unseren Bikekisten, die offensichtlich niemand transportieren konnte oder wollte. 

Da besannen wir uns der Worte des Hausabwartes:

„Why don’t you rent a Truck?“ Was in europäischen Ohren wie ein schlechter Witz tönt, war unsere letzte Hoffnung. Einen Zügelwagen mieten! 

Klar doch, wir zügeln unsere Bikes und Rucksäcke nach SF und geben den Wagen dort wieder ab! 


Und das Ganze zu einem Bruchteil der Kosten eines Mietwagens! Wieder ab aufs Bike, uns wieder bei 40 Grad auf dem Asphalt rösten lassen. Seit Beginn unserer Suche waren bereits 4h vergangen. 

4h nonstop bergauf zu biken wäre wohl weniger ermüdend gewesen. 

Wir klopften beim ersten Unternehmen an, das uns Tante Google angezeigt hatte. Ihr ahnt es… „sold out, sorry“. Glücklicherweise war der nächste Anbieter nicht weit weg. 

„I don’t have a truck for you, but…“

Mit einem Vertrag in der Tasche und dem Versprechen, dass 3km weiter eine Garage einen Transporter haben sollte, radelten wir unserer letzten Chance entgegen. 

„Do you have a reservation? I have a truck, but…“

Offensichtlich war der von uns reservierte Transporter defekt. Was für eine Überraschung. 

„I can get you a bigger one…“ Ja klar, kein Problem. 

Wir haben ja auch Bikes mit großen (29″) Rädern. Da brauchen wir auch einen anständigen Zügelwagen.


Wir wären nicht weiter erstaunt gewesen, hätte der Vermieter unsere Schweizer Fahrausweise nicht akzeptiert. Oder er hätte uns erklärt, dass Auto fahren mit Velokleidern verboten sei. Nichts dergleichen. Trotzdem dauerte es eine weitere geschlagene Stunde, bis wir unseren Wagen in Empfang nehmen und unsere Bikes einladen konnten. 


Wir können es selbst noch nicht ganz glauben, dass wir uns mittlerweile bereits im Outlet frisch eingekleidet haben und morgen mit unserem Zügelwagen in San Francisco auf Sightseeingtour gehen werden. 

Falls uns danach sein sollte, werden wir im Laderaum unseres Transporters noch ein paar Runden auf dem Bike drehen😉

Das war’s dann von unserer Seite. Es war eine tolle, unvergessliche Zeit in Kalifornien und es bleibt zu hoffen, dass wir euch beim Sofabiken ein wenig unterhalten und inspiriert haben. Ebenso hoffen wir, dass der Heimflug keinen weiteren Blog-Eintrag mehr wert ist. Falls noch Fragen auftauchen sollten oder jemand selbst einen Trip zum Lake Tahoe plant: 

feel free, einfach melden.

See ya,

Mat&Dani

2 Gedanken zu „Bikepacking Lake Tahoe: Tag 12“

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