Bikepacking Mercantour Tag 4: Vom Traumberg über den Glücksberg nach Valberg

Nachdem wir gestern geschlagene zwei Stunden vor dem Hotel gewartet hatten, bis der Wirt seine Siesta beendet und sich unser erbarmt hatte, ging es heute eher früh los. Natürlich nicht, ohne ein weiteres Mal unsere Reifen zu pumpen. Was mit der kleinen Notpumpe nicht ganz idiotensicher und auch ziemlich anstrengend ist.

Dermassen aufgewärmt starteten wir gleich zügig in den ersten langen Anstieg des Tages. Immer hart an der Mercantour-Parkgrenze ging es während 16 Kilometern mehrheitlich auf Singletrails ständig bergauf. Tönt nicht nach besonders viel. Kann aber je nach Untergrund und Steilheit extrem anspruchsvoll werden.

Nun, es war anstrengend, aber auch wunderschön. Zuoberst angekommen, tat sich vor unseren Augen ein riesiges Plateau auf und der Mercantour zeigte sich von seiner allerschönsten Seite.

Noch schöner, besser gesagt unschlagbar, war die folgende Abfahrt! Zuerst über die Grate und Rücken der Hochebene, später handtuchbreit und nur leicht abfallend im lichten Kiefernwald, schliesslich als nicht enden wollende Achterbahn – Weltklasse!

Wir konnten es kaum fassen, was für ein Juwel wir da entdeckt hatten!

Im Tal angekommen wartete auch schon unser lieb gewonnenes Restaurant mit den Spaghetti Bolognese für 9 Euro von gestern. Menu und Endpreis kannten Wirt und Gäste noch von gestern.

Vielleicht schmeckten uns die Teigwaren nach dem Supertrail heute sogar noch etwas besser.

Nun, irgendwann mussten wir weiter. Und bei gefühlten 38 Grad im Schatten noch die 1000 Höhenmeter in die Skistation Valberg hinter uns bringen. Nicht im Schatten, versteht sich.

Wir machten uns ein wenig Sorgen, dass nach dem Traumberg nun der Qualberg folgen würde.

Für einmal aber hatten wir richtig Glück. Normalerweise bläst einen an schönen Tagen die Thermik das Tal hoch. Heute war‘s – warum auch immer- umgekehrt. Ein angenehmer Wind kühlte während des gesamten Aufstiegs unsere heiss gelaufenen Spaghettimotoren. Und auf halber Strecke fanden wir sogar noch einen Brunnen, in dem wir unsere Köpfe abkühlen konnten.

DER hat‘s schön!

Vermutlich floss hier trotz fehlender Niederschläge noch Wasser, weil der letzte Schnee erst vorgestern geschmolzen war.

Oder aber wir haben den Wetterbericht für die nächsten Tage falsch interpretiert…

Angekommen in Valberg stand trotz grossem Durst zuerst noch die Suche nach einem neuen, leicht rollenden Hinterreifen für Dani an.

In Zeiten, in denen sich ausser uns zwei niemand mehr ohne Motor in die Berge traut, eine nicht ganz einfache Angelegenheit. 😉

Wir wollen ja nicht schon jeweils nach 200 Höhenmetern Feierabend machen, weil unsere Croissant-Baguette-Akkus leer sind. Die uns angebotenen bleischweren Maxx-Grip-Downhillreifen lehnten wir deshalb dankend ab. Aber am Glückstag auf dem Glücksberg wirft man die Flinte nicht so schnell ins Kornfeld. Im letzten Anlauf am Ende des Dorfes fanden wir doch noch einen passenden Pneu. Taipan heisst er übrigens, benannt nach der weltweit giftigsten Schlange.

Zieh dich warm an, Defekthexe!

Gilt auch für schwarze Miezen!

Gruzz von Mat und Dani

Ein Gedanke zu „Bikepacking Mercantour Tag 4: Vom Traumberg über den Glücksberg nach Valberg“

  1. Einfach grandios, was ihr Beiden alles erleben und entdecken könnt! Merci für die schönen Fotos sowie für die witzigen und anschaulichen Texte Wir wünschen weiterhin unfallfreie und spannende Tage ohne Hexen, dafür mal Maccheroni statt Spaghetti
    Viu liebi Grüzli A&R

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