Bikepacking Schweizer Uralpen: Tag 2 – Schnee von gestern

„Wieviel wiegt dein Bike, wenn du den Akku wieder montierst?“ „Du frächä Siech!!! Das Bike het ä Müeslimotor!!!“

Aber alles der Reihe nach. Zum Aufwärmen gab‘s gleich einen richtig schönen Trail, da wir etwas oberhalb des Talbodens genächtigt und all unser Bargeld ausgegeben hatten, weil unsere Gastgeber nur Cash akzeptierten.

In Sta. Maria demonstrierte mir mein Bikepacking Partner derweil mit Sonnencreme, wie man Abrieb an die Wände des Eigenheims anbringt. Hoffentlich sieht es an der Wand besser verteilt aus. 🙂

Richtig los ging unser Abenteuer dann auf dem Umbrailpass. Nachdem der interessierte Wanderer uns endlich geglaubt hatte, dass man auch ohne Motor auf über 2000 müM biken kann.

Eigentlich war uns schon gestern klar gewesen, dass unser Plan dem vielen Altschnee zum Opfer fallen würde. Glücklicherweise kannten wir noch eine Alternative, die wir in unserem letzten Leben schon mal befahren hatten. Zu einer Zeit, als wir noch im „Blog“ wohnten, Sattelstützen absenken ein Zeichen fehlender Fahrtechnik und Corona eine Biermarke war.

Die Boccetta di Forcola war denn auch wirklich schön, allerdings trafen wir auch hier auf deutlich mehr Altschneefelder, als uns lieb war und mussten die Route ändern.

Via Lago di Cancano, weiter via Val Trela und uns bisher unbekannte Trails zum Passo Foscagno. Der lange Aufstieg durchs Val Viola brachte uns wieder zurück auf heimischen Schweizer Boden. Runter ging’s zuerst auf flüssigen, dann auf äusserst anspruchsvollen Trails durchs Val da Camp, vorbei am wunderschönen, glasklaren Lago di Saoseo, bis wir auf dem Schlusstrail nach Poschiavo unsere Fahrwerke und Laufräder testeten und es ordentlich krachen ließen.

Schnee von gestern müssen wir hier im Puschlav nicht mehr fürchten. Auch sind unsere Akkus bereits zur Hälfte geladen. Mit „Diesel“, Gelato, und Pizzoccheri. War auch nötig nach den knapp 3000 Höhenmetern.